Die meisten Kinder in unserer Einrichtung sind vier bis sechs Jahre alt. Sie verbringen unter Umständen bis zu neun Stunden täglich in der Einrichtung. Kinder in diesem Alter brauchen andere pädagogische Angebote als die ein- und dreijährigen Kinder. Sie befinden sich entwicklungspsychologisch auf einer anderen Stufe.
In diesem Alter hat das Rollenspiel seinen absoluten Höhepunkt. Die Kinder wollen zusammen spielen, in andere fremde Rollen schlüpfen und sich ausprobieren. Sie befinden sich in der so genannten „Magischen Phase“. Alles in der Welt der Kinder ist lebendig. Fantasie und Realität gehen oft fließend ineinander über, Denken und Tun liegen sehr nahe beieinander. Gegenstände, die das Kind im Spiel einsetzt, werden lebendig, so werden Stöcke im Spiel zu Schiffen oder Autos. Stühle, an denen sich die Kinder stoßen, werden beschimpft: „Böser Stuhl“. Die Kinder springen zwischen der Realen und ihrer Fantasiewelt hin und her, und nicht selten haben besonders fantasiebegabte Kinder einen imaginären Freund. Gleichzeitig haben die Kinder in diesem Alter viele Ängste. Sie interessieren sich für Hexen, Geister und andere Gestalten, die in ihrer Fantasie das Böse verkörpern. Um ihre Ängste fassbar zu machen und damit umgehen zu lernen, werden sie mit Zähnen, Krallen und feurigen Augen versehen. Dies kann sich in den Kinderzeichnungen und im Spiel der Kinder ausdrücken.
Die Kinder fangen an ihre Kräfte miteinander zu messen und wollen unbeobachtet von Erwachsenen ihre Spielideen verwirklichen. Dazu suchen sie mehr und mehr Eigenständigkeit und Freiräume für ihre Vorhaben.
Gleichzeitig wächst ihr Bedürfnis Neues zu erfahren, Zusammenhänge zu erforschen und die Welt auf alle möglichen Arten kennen zu lernen und zu entdecken. Sie haben einen großen Ideenreichtum und erfinden ihre eigenen Spiele.
Wir bieten den Kindern im Schneckenhaus die alters- und entwicklungsgemäßen Rahmenbedingungen, damit sie sich auf ihre Entdeckungsreise begeben können.
Die Kinder können ihrem Entwicklungsstand entsprechend ihre Freiräume weitgehend selbst bestimmen und alleine, zu zweit oder in Gruppen spielen. Sie wählen die Räume und Spielmaterialien aus, setzen sich mit anderen Kindern auseinander und haben genügend Freiräume um ihre eigenen Spielideen zu verwirklichen.
Mehrmals pro Woche finden pädagogische Angebote in den verschiedenen Fachbereichen statt.
Neben dem Freispiel hat die Angebotspädagogik einen großen Stellenwert, da wir gezielt auf Interessen der Kinder eingehen und Wissen vermitteln können.
Innerhalb der Altersgruppe der Vier- bis Sechsjährigen differenzieren wir nochmals zwei Altersstufen: Die Vier- bis Fünfjährigen und die Schulanfänger.
Hinsichtlich des Entwicklungsstands der Kinder dieser zwei Altersstufen lassen sich altersentsprechende Interessen erkennen. Deshalb ist unsere Angebotspädagogik individuell auf das Alter und die Entwicklung der Kinder abgestimmt. Je älter die Kinder werden, desto anspruchsvoller werden die Angebote. Ziel ist es hierbei, die Kinder optimal auf die Anforderungen des Lebens und der Schule vorzubereiten.
Im täglichen Morgenkreis hat jedes Kind die Möglichkeit seine Wünsche, Bedürfnisse und Anliegen in Hinsicht auf Angebote und Freispiel einzubringen.
Die Kinder werden in Entscheidungsprozesse eingebunden und immer wieder zur Teilnahme ermuntert. Hier haben sie die Möglichkeit ihre gemeinsamen Angebote und Aktivitäten zu besprechen und zu planen. Außerdem werden Regeln mit den Kindern entwickelt und neu festgelegt. Probleme, die im Alltag entstehen, werden besprochen und Lösungsmöglichkeiten gefunden.
Ein Jahr vor Beginn der Schule nehmen die Kinder an speziellen Schulanfängerangeboten teil, die sich im Schwierigkeitsgrad zu anderen Angeboten unterscheiden. Die Kinder haben hier die Möglichkeit, sich als Gleichaltrige zusammenzufinden und innerhalb dieser Altersgruppe verschiedene Aktivitäten durchzuführen.
Unser pädagogisches Angebot wird durch einen monatlichen Besuch der Kooperationslehrerin der Georg- Monsch-Schule abgerundet, die mit ihren Angeboten gezielt auf die Schule vorbereitet.
Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns sehr wichtig. Deshalb findet auch in dieser Altersgruppierung mindestens einmal jährlich ein Elterngespräch statt.
In diesem Gespräch nehmen wir uns Zeit, uns mit den Eltern über den momentanen Entwicklungsstand der Kinder auszutauschen.